Trentino Fasching – gelebte Tradition

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Bunte Karnevalsbräuche im Trentino
Faschingsferien in Top-Skigebieten mit gelebter Tradition

Das alljährliche närrische Treiben im Trentino ist eine fest verwurzelte Tradition mit jahrhundertealter Geschichte, die nicht nur die Einheimischen begeistert. Skiurlaub und Karneval – Wintersport und Kultur lassen sich im Trentino ganz einfach miteinander verbinden. Das Faschingsspektakel wird in der ganzen Region zelebriert: vom Val di Fiemme bis Madonna di Campiglio, vom Valle dei Mocheni bis zum ladinischen Val di Fassa. Besonders eindrucksvoll sind die aufwendigen Kostüme und handgeschnitzten Holzmasken, die fester Bestandteil dieses Brauchtums sind. Das Trentino bietet im Winter nicht nur großartige Skipisten und Loipen. Wer eine Pause vom Sport einlegen möchte oder ein Alternativprogramm sucht, kommt vor allem ab Mitte Januar auf seine Kosten. Denn dann beginnt im Trentino das traditionelle Karnevalstreiben mit seinen zahlreichen, farbenfrohen Umzügen und Festen.

Zu Hause bei Bufon, Laché und Marascon

Eine Feier zu Ehren der ladinischen Identität – so definiert sich der Karneval im Val di Fassa. Rund um Penia und Alba werden bis zum 17. Februar auf kleinen Bühnen die sogenannten “Mascherèdes” aufgeführt. Dabei handelt es sich um lustige Theaterstücke, die von Laienschauspielern in ladinischer Sprache vorgetragen werden. Außerdem finden in zahlreichen Gemeinden traditionelle Faschingsumzüge, Maskenbälle und Straßenfeste statt. Die Figuren Bufon, Laché und Marascon stehen hier im Mittelpunkt. Ihre aufwendig gearbeiteten Holzmasken werden von einheimischen Bildhauern geschnitzt.

Fasching im Trentino

Karnevalsumzüge finden auch in Trento, Rovereto, Valle del Chiese und Valsugana statt (c) Daniele Lira

Maskenball und feierliches Feuer

Ebenfalls wertvolle Holzmasken und tolle Kostüme tragen die Matòci, die am Faschingssamstag (14. Februar) in Valfloriana, im südwestlichen Val di Fiemme, durch die einzelnen Dörfer ziehen. Ihr Ziel ist der Hauptplatz in Casatta. Dort findet am Abend der große Maskenball statt – der Höhepunkt des ursprünglichen „Carnevale dei Matòci“. Das Karnevalsritual des kleinen Bergorts Grauno im Val di Cembra zählt ebenso zu den ältesten des gesamten Alpenraums. Allerdings wird hier ganz ohne Kostüme gefeiert. Am Faschingsdienstag wird der schönste Baum des Waldes gefällt und anschließend angezündet. Das ganze Dorf versammelt sich daraufhin um die Feuerstelle.

Wie Sissi und Franz Joseph

Der Habsburger Karneval zählt zu den Höhepunkten des bunten Faschingstreibens im Trentino. Ganz im Zeichen der österreichisch-ungarischen Monarchie präsentiert sich vom 14. bis 20. Februar Madonna di Campiglio, die „Perle der Dolomiten“. Auf deren Straßen treffen die Besucher auf herrschaftliche Kutschen, feine Damen und attraktive Kavalleristen in Habsburger Gewändern. Wiener Walzer erklingt auf zahlreichen Kostümbällen und noblen Tanzfesten. Das Ereignis wird durch einen großen Galaabend gekrönt. Der Wintersportort ist bekannt dafür, dass das österreichische Kaiserpaar Franz Joseph I. und Sissi dort Ende des 19. Jahrhunderts Stammgäste waren.

Trentino Karneval

Eine Feier zu Ehren der ladinischen Identität – so definiert sich der Karneval im Val di Fassa (c) Daniele Lira

Die Stadt der Spiele

An den Faschingswochenenden vom 7. und 8. sowie 14. und 15. Februar stehen in Arco, am Nordufer des Gardasees, die Kinder im Mittelpunkt des ebenfalls traditionell habsburgischen Karnevals. Dann wird das historische Zentrum des Ortes zu „Arcoland, die Stadt der Spiele“. Hier dürfen die kostümierten Kinder auf den Umzugswagen mitfahren, auf Hüpfburgen rutschen oder im kindgerechten Hochseilgarten klettern.

Grostoi und Vin Brulè

Karnevalsumzüge finden auch in Trento, Rovereto, Valle del Chiese und Valsugana statt. Außerdem spielt überall in der Region erwartungsgemäß die Gastronomie eine zentrale Rolle. Das typische Faschingsgebäck heißt „grostoi“ und passt ideal zum italienischen Glühwein „vin brulè“.

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Bilder Trentino Fasching

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Der Fasching im Trentino ist von Vielfalt geprägt, denn die Völker sind sehr unterschiedlich. Auch hier sprechen die Bewohner mancher Täler ladinisch, einige sogar ein sehr altes Deutsch.
Doch das Karnevalstreiben beschränkt sich auf die italienische und die ladinische Bevölkerung. Im Fassatal erlebt man die “mascherèdes”, das sind passende Theaterstücke, natürlich in ladinischer Sprache. Die typischen Holzmasken hingegen werden “facerès” genannt und von einheimischen Künstlern erstellt. Ein großes Fest am 7. März setzt dem Geschehen die Krone auf. Im italienischen Madonna di Campiglio hingegen wird der Habsburger Karneval organisiert.

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